Nachdem im vergangenen Jahr die Plakate durch die 150 Jahr-Feier der Gemeinde geprägt wurden, wird in diesem Jahr das Gemeindethema „Nachfolge“ thematisiert.
Das erste Plakat hat dazu passend die Jahreslosung zum Inhalt. Dargestellt ist ein Flughafenterminal. Abgebildet sind Reisende, die mit ihrem Gepäck unterwegs sind. Das Motiv wurde auch für das alljährliche Lesezeichen, welches Sie im Silvestergottesdienst erhalten haben und für den Kalender verwendet.
Nachfolgen bedeutet unterwegs sein. Die Jahreslosung 2013 aus dem Hebräerbrief lautet:
„Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“
Wie ein roter Faden zieht sich diese Aussage durch die ganze Bibel. Seit dem Sündenfall ist dem Menschen die Sehnsucht nach Erlösung ins Herz gelegt. Die ganze Menschheitsgeschichte handelt von
dieser Suche nach der Heimat. Viele Versuche sind schon unternommen worden, um ans Ziel gekommen. Die unzähligen Religionen, Philosophien, Weltanschauungen und Ideologien zeugen davon. Die meisten
davon sind der Überzeugung, dass „dies nicht alles sein kann“.
Die Aufnahme wurde im Flughafen von Atlanta gemacht. Er hat mit 89,3 Millionen Fluggästen pro Jahr das weltweit größte Passieraufkommen, da er zu 57% als Zwischenstopp für weitere Flüge genutzt wird. Mit 196 Gates und fünf Start- und Landebahnen gab es im Jahr 2010 950.119 Abflüge und Ankünfte. Aufgrund dieser immensen Mengen ist der Flughafen wie eine kleine Stadt aufgebaut. Viele Restaurants, Geschäfte, Friseure, Buchhandlungen und Hotels sorgen für das Wohlergehen der Durchreisenden. In den unterschiedlichen Terminals, die alle durch ein ausgefeiltes U-Bahnsystem miteinander vernetzt sind, werden sogar diverse Ausstellungen präsentiert, damit sich die Reisende wohl fühlen. Trotz dieses Luxus, käme wohl keiner auf die Idee, sich hier sesshaft nieder zu lassen. Es ist den Reisenden klar, dass sie sich nur vorübergehend auf dem Flughafen aufhalten werden, auch wenn er sie so verwöhnt. Sie suchen die richtigen Flüge, die sie an das endgültige Ziel bringen. Dazu nutzen sie die diversen Anzeigetafeln oder Infopoints, die ihnen überall zur Verfügung stehen. Keiner käme auf die Idee, zu sagen, es wäre egal welchen Flieger sie nähmen, Hauptsache sie kämen irgendwo an. Das Ziel steht fest! Der Weg auch!
Wenn man mal den altbekannten Spruch „Der Weg ist das Ziel“ in „Der Flug ist das Ziel“ umändert, kommt man schon ins Grübeln, oder? Will man denn nicht auch mal ankommen?
So wie der Flughafen keine bleibende Stadt darstellt, so stellt unser Erdenleben kein endgültiges Ziel da. Wir sind auf der Durchreise. Der Mensch ist dazu geschaffen, irgendwann wieder mit seinem Schöpfer in Gemeinschaft zu leben. Dazu hat Gott den Menschen angelegt. In der Bibel können wir nachlesen, wie Gott sich seit Anbeginn der Welt darum bemüht, mit seinen Geschöpfen in Gemeinschaft zu leben. Er wollte ein Gegenüber, das sich Ihm freiwillig, vertrauensvoll und in Freiheit hingibt. Unser Schöpfer hat sich nicht unterwürfige Marionetten, sondern autarke Gefährten gewünscht. Er ist das Risiko bewusst eingegangen, dass sich seine Kreatur von Ihm abwendet. Dabei hat Gott sich nicht verleugnet, sondern sich als der heilige Gott und Erlöser in Jesus Christus offenbart.
Bei der Jahreslosung geht es nicht um Jenseitsvertröstung oder um Druck, im Hier und Jetzt ein „anständiges“ Leben zu führen. Sie ist der Ausdruck einer Tatsache! Dass das irdische Leben endlich ist, wird keiner leugnen. Dass es auch ein „außerirdisches“ Leben gibt, erfahren wir aus der Bibel. Wie in der Einleitung schon erwähnt, gibt es noch viele andere Modelle, die das Leben nach dem Tod beschreiben.
Die Bibel jedoch verheißt uns, dass wir ein ewiges Leben mit unserem Schöpfer verbringen können. Gott selber hat dafür gesorgt, dass dies möglich ist. Nicht von unserem Handeln, sondern durch Seine Gnade und Barmherzigkeit hängt das Leben in der „zukünftigen Stadt“ ab. Wir sind auch nicht gezwungen uns blind auf die Suche zu machen. Seine Anzeigentafel ist die Bibel. Sein „Infopoint“ ist Jesus, der Christus.
„ Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“, „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ und „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?“ Verheißt Jesus im Johannesevangelium.
Lassen Sie uns als Gemeinde und Geschwister diese aufregende Reise in der Nachfolge gemeinsam unternehmen. Es wird bestimmt kein langweiliges Abenteuer!
Hier noch drei Zitate zum Weiter- bzw. Tieferdenken:
- Nichts kann unser Bedürfnis stillen, als allein das, was dieses Bedürfnis hervorgerufen hat. - O. Chambers in “Mein Äußerstes für sein Höchstes“ 17.12..
- Für Jesus war ewiges Leben kein zukünftiger Seinszustand, in den wir irgendwann einmal eintreten würden; es ist eine Lebensqualität, die jetzt beginnt. - Rob Bell in „Velvet Elvis“ S. 134
- God must not only respect us as the responsible beings we are, but he must also respect himself as the holy God he is. - J. Stott in "The cross of Christ" S.110
Miriam Hofmann, Januar 2013