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Kunst vom Glauben | Installationen

Heilig-Kreuz-Kirche Bad Kreuznach

Die Heilig-Kreuz-Kirche ist eine neugotische Kirche gegenüber des Bahnhofs von Bad Kreuznach. Wegen einer Dachsanierung ist die Kirche aktuell eigerüstet und wird für längere Zeit eine Baustelle sein. Die Gemeinde hat dies zum Anlass genommen, für die Zeit der Renovierung sich die Frage "Ist nicht das ganze Leben eine Baustelle?" als Motto für eine Vielzahl von Aktionen und Angeboten zu stellen.

So entstand auch die Idee, Künstler*innen zu bitten, den Kirchenraum mit neuer, moderner Kunst zu füllen. Gemeinsam wurde für die Ausstellung der Titel "Kirche mit Kunst: außen bauen innen schauen" entwickelt. Vom 16.09. - 15.10.2023 können die vielfältigen Werke täglich von 9 - 18 Uhr besichtigt werden. Dazu gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit Konzerten, Pantomime und v.a.m. Nähere Infos dazu HIER

Links und rechts fast unterhalb der Heiligenfiguren sieht man die beiden Beichtstühle, die ich mit je einer Video- und einer Audioinstallation ausgestattet habe. Die dritte Installation, bestehend aus Pusteblumen, befindet sich vor dem Altar auf dem Lettner.

WEIT | MEER

Eine Reise der Vegebung

Micha 7,19
„Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.“
Psalm 143,8
„Zeig mir den Weg, den ich gehen soll, / denn auf dich richte ich meinen Sinn!“

 

Vergebung ist ein Prozess. Die Videoinstallation soll diesen Prozess verbildlichen. Er ist ein immerwährendes Unterwegssein, eine Reise, die erst mit dem Tod zum Ziel gekommen ist. In der Bibel wird das Meer unterschiedlich gedeutet. Unter anderem ein angstmachender Ort des Verderbens, aber auch der Ort, wo Gott unsere Sünden tilgen wird.

 

Mit der Vergebung kann man zur Ruhe kommen und Frieden finden.

DER PLATZ AM KREUZ IST VERGEBEN

Der DreiEineSchöpferGott spricht uns Vergebung zu. Das hat er durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi praktisch bewiesen. Bei der Beichte soll/darf es nicht um Unterdrückung, Beschämung oder Kleinmachen gehen, sondern es geht um Erlösung, um Befreiung, um die Beziehung zum Schöpfer und seiner Kreaturen untereinander. Die Bibel ist voll von Mut machenden Zusagen, die uns auffordern ehrlich mit uns und ihm umzugehen. Diese Zusagen werden im Beichtstuhl zu hören sein. Selber zu vergeben ist oft schwerer, als Vergebung zu empfangen.
Vergeben ist nicht vergessen! Vergebung ist eine Beziehungstat. Sie öffnet die Möglichkeit, sich zu entlasten. Vergebung kann die Beziehung zu meinem Nächsten und zu meinem Schöpfer heilen.
Der Beichtstuhl kann von jeweils einer Person links und rechts betreten werden.
Es besteht die Möglichkeit Dinge, die belasten aufzuschreiben und zu schreddern.  So kann man sich ganz bildlich Befreiung zu verschaffen. Die Papierschnitzel werden zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Schmerzensmann aus Pulpe verarbeitet.
Zwei weitere Installationen zum Thema Unschuld und Mea Culpa ergänzen die Audio-Installation
 

Audio- und Videoinstallation sind in den Beichtstühlen untergebracht. Es sind geschützte Räume, die einem die Möglichkeit geben, sich ganz auf den Schöpfer zu konzentrieren.

 

 

Dies sind die Bibelsprüche, die als Stimmengewirr im Beichtstuhl zu hören sind.

 

Darum bekannte ich dir meine Sünde,
und meine Schuld verhehlte ich nicht.
Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen.
Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde.
PSALM 32,5


- Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus. Epheser 4,32
- Und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Kolosser 3,13
- Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Lukas 6,37
- Da trat Petrus hinzu und sprach zu ihm: Herr, wie oft muss ich denn meinem Bru-der, der an mir sündigt, vergeben? Ist's genug siebenmal? Jesus sprach zu ihm: Ich sage dir: nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal. Matthäus 18,21-22
- Wer seine Missetat leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen. Sprüche 28,13
- Denn du, Herr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen. Psalm 86,5
- Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen. Markus 11,25
- Wo ist solch ein Gott, wie du bist, der die Sünde vergibt und erlässt die Schuld denen, die geblieben sind als Rest seines Erbteils; der an seinem Zorn nicht ewig festhält, denn er hat Gefallen an Gnade! Micha 7,18
- Denn der HERR, euer Gott, ist gnädig und barmherzig und wird sein Angesicht nicht von euch wenden, wenn ihr euch zu ihm bekehrt. 2 Chronik 30,9b
- Und er selbst ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unse-ren, sondern auch für die der ganzen Welt. 1 Johannes 2,2
- In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade. Matthäus 6,12
- Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn er umkehrt, vergib ihm. Und wenn er siebenmal am Tag an dir sündigen würde und siebenmal wieder zu dir käme und spräche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben. Lukas 17,3-4
- Zwar hat Gott über die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber gebietet er den Menschen, dass alle an allen Enden Buße tun. Apostelgeschichte 17,30
- Aber nach deiner großen Barmherzigkeit hast du mit ihnen nicht ein Ende ge-macht noch sie verlassen; denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott. Nehe-mia 9,31
- Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfeh-lungen auch nicht vergeben. Matthäus 6,15
- Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Psalm 32,1
- Denn ich will gnädig sein ihren Missetaten, und ihrer Sünden will ich nicht mehr gedenken. Hebräer 8,12
- Als das Jesus hörte, sprach er: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Matthäus 9,12
- So kommt denn und lasst uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden. Jesaja 1,18
- Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes, in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden. Kolosser 1,13-14
- Nehmt diese Worte mit euch und bekehrt euch zum HERRN und sprecht zu ihm: Vergib uns alle Sünde und tu uns wohl, so wollen wir opfern die Frucht unserer Lip-pen. Hosea 14,3
- Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle da-raus; das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Matthäus 26,27-28
- Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!
Lukas 23,34


Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.
MICHA 7,19

Mathias Jeschkes Ausführungen zu zwei meiner Installationen bei der Eröffnung der Ausstellung:

 

Schuld, verweht. Und das weite Meer der Vergebung
 Miriam Eva Hoffmann (Interaktive Installationen)

 

»Er wird sich unser wieder erbarmen, unsere Schuld unter die Füße treten und alle unsere Sünden in die Tiefen des Meeres werfen.« (Micha 7,19)
WEIT / MEER. Eine Reise der Vergebung nennt Miriam Eva Hofmann ihre Videoinstallation im Beichtstuhl, der sie dieses Wort aus dem Propheten Micha vorangestellt hat. Die etwa zehn Minuten lange Sequenz setzt sich aus drei Elementen zusammen:  Reiseaufnahmen aus dem Zug, dem Auto, der Straßenbahn, der U-Bahn stehen Aufnahmen von anbrandenden, uns entgegenbrandenden Meereswellen gegenüber. Reise und Meer sind jeweils durch stille Wolkenbilder voneinander getrennt. Diese Wolkenbilder sind nach den unruhigen Reiseaufnahmen eine Wohltat.
Und wer dabei an Reinhard Mey denkt, »Über den Wolken, da wird die Freiheit wohl grenzenlos sein«, dem kommt hier möglicherweise auch die abweichende Zeile »… da wird der Frieden wohl grenzenlos sein« in den Sinn.  
Gelangen wir nicht erst dann zum Frieden, wenn uns vergeben worden ist? Und
führt nicht der Weg zur Vergebung eben über die Bußerkenntnis in der Beichte?
Buße, ein altes Wort, es bedeutet Umkehr. Entsprechend enden die Reisen in der
Videoinstallation in umgekehrter Richtung in Rastatt, an einer Stätte, an der wir rasten können.

 

Im Beichtstuhl gegenüber überlagern einander gesprochene Bibelworte zum
Thema Vergebung, Erlösung und Befreiung. Wer mag, kann dort eine Bitte, ein Anliegen, ein Bekenntnis auf einen Zettel schreiben. Diese Zettel werden von der
Künstlerin später zu einem Schmerzensmann aus Pulpe verarbeitet werden.

Alles (k)ein Windhauch

Und welche Bedeutung hat unser Leben im Blick auf alles Weltgeschehen? Kohe-let/der Prediger schreibt: „Alles ist Windhauch.“ Für mich ist das keine Resignation, sondern ein ehrlicher Umgang mit dem Leben. Gott, der seinen Sohn geopfert hat, hat dies für uns - für den Windhauch - getan. Er hat seinen Geist in uns hinein gehaucht. So wichtig sind wir ihm! Mit allem sollen wir zu ihm kommen! Von Adrian Plass gibt es die Aussage: „Gott gibt uns nicht alles was wir wollen, aber immer das, was wir brauchen!“ Für mich eine definitive Aufforderung ihm alle meine Sorgen und Wünsche zu bringen und darauf zu vertrauen, dass es bei ihm in den besten Händen ist, auch wenn der Ausgang dann ganz anders ist, als ich erwartet oder erwünscht hätte. Dieses Vertrauen hat mich persönlich schon durch viele Schicksalsschläge und Enttäuschungen getragen.
Die Pusteblumen muten so vergänglich, zart, verletzlich an. Der Wind scheint sie zu vernichten. Aber in Wirklichkeit trägt er die Samen weit, neuer Löwenzahn entsteht. So scheint es oft mit unseren Gebeten. So hat es manches Mal den Anschein, sie würden in den Wind gesprochen. Aber jedes Gebet wird Frucht tragen, auch wenn wir es (noch) nicht wahrnehmen. Indem die Besucher aufgefordert werden, ihre Gebete öffentlich zu machen, können sie andere in das Gebet mit hineinnehmen.

 

Die Gebete sind im Lettner untergebracht. Ein Lettner diente früher dazu, die „Laien“ von den „Geistlichen“ zu trennen. Dem „gemeinen Volk“ wurde so auch der Zugang zum Altar verwehrt. Als Jesus am Kreuz starb, zerriss der Vorhang im Heiligtum. Durch seinen Tod hat er den Weg frei gemacht. Dieser Zugang wurde durch die Architektur des Lettners wieder versperrt. Unsere Gebete kann niemand, keine Tat und auch keine Architektur von unserem Schöpfer trennen. Sie werden gehört.

Aktuelles:

 

 

 

 

 

 

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Ich hoffe auf und bitte um das Verständnis der ehrenwerten Leser!

 

 

 

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