Unterm Feigenbaum
Unterm Feigenbaum hast du mich gesehen.
Da, wo ich der Schlange mehr vertraute als dir.
Mich von ihren Früchten verlocken ließ.
Ihren betörenden Worten folgend, deiner liebenden Stimme
nicht mehr vertraute.
Unkenntlich wurdest du durch ihre Täuschung.
Seele blind.
Unterm Feigenbaum hast du mich gesehen.
Dem Natanaël gleich suchte ich.
Du kennst mich und weißt um die Früchte,
die zu kosten ich mich versuchen ließ.
Feigenblätter können es nicht verdecken.
Deine Liebe schon
und mehr.
Sacht, sanft und zärtlich umhüllst du mich mit dem weißen Gewand deiner Vergebung
und birgst mich liebend in deiner Erlösung.
© M. Hofmann 2009