Vom 09.02. - 01.03.2020 fand eine Gruppenausstellung unter dem Titel "metamorphose(n)" mit der Künstlergruppe AMorph im Künstlerforum Bonn (Hochstadenring 22-24 53119 Bonn) statt.
Mein Beitrag war ein "Labortisch" mit diversen Präparaten und Fundstücken mit dem Titel „Lehre uns bedenken …“ Psalm 90,12
In vielen Religionen gilt der Tod als ein Übergang in ein neues Leben. Für andere ist er das Ende. Sichtbar wird der Tod auf jeden Fall durch den körperlichen Verfall. Samen gelten als Symbol der Erneuerung und Verwandlung. Durch Verottungsprozesse entsteht Nährboden. Im Kreislauf des Lebens ist der Tod immanent. In diesem Zyklus geht nie etwas verloren, sondern ist der ständigen Umwandlung unterworfen. Mit dem „Labortisch“ sollten die Betrachter über ihre eigene Sterblichkeit und evtl. möglichen Verwandlung zum Nachdenken gebracht werden. Selbst wenn sie nicht an eine geistige Erneuerung glauben, so wird zumindest der Kreislauf des Lebens durch die Präparate sichtbar.
Besondere Bedeutung bekam die Installation dadurch, dass zeitgleich mit der Ausstellung die Coronapandemie begann. Einen Tag nach der Finissage wurde der Lockdown ausgerufen. Damals konnte noch keiner ahnen, was diese Pandemie für weltweite Folgen haben würde.
Einzelnen Präparaten waren Zitate und Bibelverse beigelegt.
Es gab einige wirklich tiefgehende Gespräche mit den Besuchern.
Staub und Erde:
- „Alles ist aus dem Staub geworden, und alles kehrt zum Staub zurück.“
Prediger 3,20
- „Die Menschen sind stellarer Atommüll.“
Martin Rees, Professor für Kosmologie und Astrophysik an der britischen Universität Cambridge.
- „We are stardust, we are golden. We are billion year old carbon“ Crosby, Stills, Nash & Young
Samen:
- „Die Posaune wird erschallen, die Toten werden als Unverwesliche auferweckt, wir aber werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muss sich mit Unverweslichkeit bekleiden und dieses
Sterbliche mit Unsterblichkeit. Wenn sich aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist
der Tod vom Sieg.“
1. Korinther 15, 52-54
- „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“
Johannes 12,24
Rost und Stoff:
- „Siehe, sie alle zerfallen wie ein Gewand, das die Motten zerfressen.“ Jesaja 50,9
- „Das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig.“ „. Korinther 4,18b
- „Und darein, woraus die Dinge entstehen, vergehen sie auch wieder, wie es bestimmt ist.“ Antiphon (5. Jhd. v.Ch.)
Schimmel:
- „Müht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die da bleibt zum ewigen Leben.“
Johannes 6,27
- „Die Natur stellt das Penicillin her; Ich habe es nur gefunden.“
Alexander Fleming
Lilien und Gras:
- „Betrachtet die Lilien, wie sie wachsen … Wenn aber Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wie viel mehr euch, Kleingläubige!"
Lukas 12,27+28
- „Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.“
Jesaja 40,8