Unter dem Zitat sind eine Schüssel und ein Handtuch abgebildet. Diese Gegenstände verweisen auf die Ereignisse beim letzten Abendmahl, als Jesus seinen Jüngern Anweisungen zum Umgang miteinander gab. Der Schöpfer des Universums war sich nicht zu schade, seinen Jüngern die verdreckten Füße zu waschen. Es stand das gemeinsame Passahmahl bevor. Wie es in der orientalischen Tradition üblich war, wurde mit dieser Handlung die Gastfreundschaft unterstrichen. Zu Jesu Zeiten trugen die Menschen in Israel meist Sandalen. Durch das offene Schuhwerk waren die Füße wirklich nicht sauber. Es war üblich im Liegen zu essen, so dass dreckige Füße viel mehr auffielen und für die Tischgenossen sehr unangenehm waren. Meist wurde diese Handlung von einem Diener oder Sklaven des Gastgebers durchgeführt, denn sie war nicht angenehm, ja manchmal recht ekelig. Da wundert es nicht, dass es Petrus doch sehr merkwürdig erschien, das sein Meister sich plötzlich so erniedrigte. Die liturgische Bezeichnung für die Fußwaschung lautet „Mandatum“ nach „Mandatum novum do vobis!“ der lateinischen Fassung der Worte Jesu „Ein neues Gebot gebe ich euch!“ (Erinnern Sie sich noch an das vorangegangene Plakat?)
Viele reduzieren den Begriff der Liebe auf ein schönes Bauchgefühl. Aber für den, der die Liebe erfunden hat -der die Liebe ist- macht die Liebe viel mehr aus. Sie äußert sich immer in Taten! Sie ist Arbeit! Sie fordert uns heraus zu handeln! Oft bedeutet sie Überwindung! Lesen Sie mal das 13. Kapitel des 1. Korintherbriefes. Was für eine Herausforderung! Dies ist was Jesus uns vorgelebt hat. Dies ist das Vorbild, an dem wir uns orientieren sollen. Für sich genommen, erscheint es uns wahrscheinlich als absolute Überforderung und ein Ding der Unmöglichkeit. Vielleicht sogar als Zumutung? Aber werden Sie nicht mutlos, denn wir haben eine Zusage auf die wir uns berufen können. „Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus.“ Sichert uns Paulus im 2.Kapitel des Philipperbriefes zu. Gott weiß, dass der gute Wille alleine nicht ausreichen wird. In dieser gefallen Welt sind wir kontaminiert. Aber er nimmt unseren guten Willen und handelt mit uns nach Seinem. Geben wir uns dem hin? Damit beginnen die Gabe und das Opfer, das Gott gefällt.
Auch diesmal soll das Plakat die Freude zu unserer 150 Jahr Feier der Gemeinde zum Ausdruck bringen. Es unterstreicht, dass nicht Äußerlichkeiten unsere Gemeinde Sinn geben, sondern der Gehorsam gegen Gott. Sein Opfer und Seine Hingabe sind die Essenz der FeG Bonn. Wir haben jeden Grund zur Dankbarkeit wenn wir durch unser Gemeindezentrum gehen, aber wenn wir als Geschwister nicht nach den Maßstäben unseres Schöpfers leben, dann nützen keine Traditionen, Strukturen, „Corporate Identities“, schöne Gemeinschaftserlebnisse oder bestimmte Musikstile. Dann ist unsere Gemeinde nur ein totes Gebäude.
„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
Endet Paulus das 13. Kapitel des Korintherbriefes.
Miriam Hofmann, Juli 2012