KunstVomGlauben | Keramik
MEISTERSCHÜLER können an einer Kunsthochschule nur diejenigen werden, die ihr reguläres Studium mit Hochglanz absolviert haben. Exklusiv werden sie von renommierten Kunst-Professoren ausgewählt, betreut, gefordert und gefördert.
Jesus wurde von seinen Anhängern unter anderem Meister (Rabbuni/Rabbi) genannt. „Folge mir nach!“ Sagt Jesus im Johannesevangelium Kapitel 21 Vers 19 zu Simon Petrus. Die Evangelien des Neuen Testamentes erzählen viele Geschichten von Menschen, die Jesus ganz spontan zum Mitkommen aufgefordert hat. Er wählte sich seine Jünger aus, allerdings ohne dass sie im Vorfeld eine spezielle Ausbildung oder Prüfung absolvieren mussten. Auch heute freut sich der Meister aller Meister, wenn man sich entschließt, sein Leben mit ihm zu gestalten.
MEISTERSCHÜLER Gottes wird man, weil Gott selber einen zum Meisterschüler macht. Er ist der Schöpfer. So schreibt der Apostel Paulus an die Christen in Rom: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Und nicht nur im Römerbrief, sondern durch die ganze Bibel, lässt der Schöpfer uns wissen, dass wir gewollt, gewünscht, wertvoll und geliebt sind unabhängig von unserem Können. Jeder, der darauf vertrauen will, ist eingeladen, sein Leben mit ihm zu gestalten.
Wir sind seine Geschöpfe! Er ist der Souverän! Es gibt einige Stellen in der Bibel, die dieses Verhältnis mit dem des Töpfers zum Ton vergleicht.
JESAJA:
29,16 Oh, eure Verkehrtheit! Wird denn der Töpfer wie Ton geachtet? Sagt denn das Werk von dem, der es herstellt: Er hat mich nicht gemacht? Und ein Topf von seinem Töpfer: Er versteht nichts?
41,25 Ich habe ihn vom Norden erweckt und er kam; vom Aufgang der Sonne her ruft er meinen Namen an. Er zertritt Fürsten wie Lehm, wie ein Töpfer, der den Ton stampft.
64,7 Doch nun, HERR, du bist unser Vater. Wir sind der Ton und du bist unser Töpfer, wir alle sind das Werk deiner Hände.
JEREMIA:
18,4 Missriet das Gefäß, das er aus Ton machte, in der Hand des Töpfers, so machte der Töpfer daraus wieder ein anderes Gefäß, ganz wie es ihm gefiel.
18,6 Kann ich nicht mit euch verfahren wie dieser Töpfer, Haus Israel? - Spruch des HERRN. Siehe, wie der Ton in der Hand des Töpfers, so seid ihr in meiner Hand, Haus Israel.
WEISHEIT 15,7 Der Töpfer knetet mühsam den weichen Ton, um jedes Gefäß zu unse-rem Gebrauch zu formen. Aus dem gleichen Lehm bildet er solche, die sauberen Zwe-cken dienen, und solche für das
Gegenteil, alle in gleicher Weise; über den Gebrauch eines jeden entscheidet, der den Lehm formt.
BUCH SIRACH 38,29 So auch der Töpfer, der bei seiner Arbeit sitzt und mit seinen Füßen die Töpferscheibe dreht, der ständig in Sorge um seine Werke ist, und jedes seiner Werke wird gezählt.
RÖMER 9,21 Ist nicht vielmehr der Töpfer Herr über den Ton? Kann er nicht aus derselben Masse ein Gefäß herstellen zu ehrenhaftem, ein anderes zu unehrenhaftem Gebrauch?
Die hier ausgestellten Gefäße sind der Anfang einer wachsenden Sammlung. Jedes Gefäß ist ganz individuell. Keins gleicht dem anderen. Jedes hat den gleichen Wert. Egal welche Größe, Form oder Farben es hat.
Es finden sich aber auch Scherben, denn:
JESAJA 45,9 Wehe dem, der mit seinem Schöpfer rechtet, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Sagt denn der Ton zu seinem Töpfer: Was machst du? und sagt dein Werk: Er hat kein Geschick?
Sind wir in der Lage Gottes Souveränität hier voll anzunehmen? Haben wir das Vertrauen, dass wenn wir gebrochen werden, Gott dies evtl. zu unserem Vorteil tut.
„There is a crack in everything. That’s how the light gets in. (In allem gibt es Risse, nur so kann das Licht hereinscheinen!)“ singt Leonard Cohen in seinem Lied "Anthem".
Und Paulus schreibt in
2. KORINTHER 4,6+7: Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit aufstrahlt die Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz
Christi. Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.
Im Japanischen gibt es eine Keramiktechnik namens KINTSUGI. Wenn ein Gefäß kaputt geht, wird es nicht weggeworfen, sondern so repariert, dass die Bruchstellen mit einem speziellen Goldkitt hervorgehoben werden. Dadurch werden sie aufgewertet. Wabi Sabi heißt die Philosophie, die das Gebrochene, die Patina, das Vernarbte als Aufwertung und unabdingbar für wahre Reife und Schönheit ansieht.